Muss ich Mitglied bei Special Olympics sein?

Bei nationalen und internationalen Spielen: Ja. Aber man muss nicht persönlich Mitglied sein. Es reicht, wenn dein Verein, Schule, Werkstatt etc. Mitglied bei Special Olympics ist.
Hier findest du Infos zur Mitgliedschaft bei Special Olympics. [klick]

Bei lokalen Wettbewerben entscheidet der Landesverband oder der Veranstalter vor Ort, ob Athleten ohne Mitgliedschaft starten dürfen.
Baden-Württemberg: Die Teilnahme an den Landesspielen für Nichtmitglieder ist möglich.

Wettbewerb

Ein Wettbewerb kann an einem oder mehreren Tagen stattfinden,
es umfasst die Eröffnung, Turniere, Siegerehrungen, das Rahmenprogramm und den Abschluss.

Turnier

Turnier: Eine Kombination aus Disziplin und Kategorie wird als Turnier bezeichnet.

Was sind "Kategorien"?

Die Unterteilung in Solo, Duo, Paar und Team wird als Kategorie bezeichnet.

Du kannst alleine tanzen (Solo),
zu zweit ohne Tanzhaltung (Duo),
zu zweit in Tanzhaltung (Paar)
oder als Team (mit oder ohne Tanzhaltung)
> national + international: 4-12 TN
> lokale Regel-Edtion BW: 3-12 TN

Was sind die "Disziplinen"?

Es gibt vier verschiedenen Disziplinen:

  • Ballroom (Gesellschaftstanz)
  • Streetdance (Jede Form von Hip Hop Dance, Breaking, Locking oder Electric Boogie)
  • Performing Arts (klassisches Ballett, Jazz-Dance, modernes oder zeitgenössisches Ballett)
  • Speciality (Volkstänze und jede andere Tanzform, die nicht in eine der zuvor genannten Disziplin passt)

Die Disziplinen werden durch die Bewegung unterschiedenen nicht durch die Musikauswahl!
Zum Beispiel kann Walzermusik nicht nur bei Ballroom verwendet werden, sondern auch bei den anderen Disziplinen.
Oder Hip Hop Musik nicht nur in der Disziplin Streetdance, sondern auch in allen anderen Disziplinen.

Tanzfläche (8x8 Meter) Holzbode; Theater-Perspektive

Die Tanzfläche beträgt 8 auf 8 Meter.
Die Wertungsrichter schauen von vorn auf die Tanzenden (wie im Theater).
 

verbotene Elemente

Die folgenden Elemente sind in allen Disziplinen verboten:

  • Rotation am Kopf (“Head Spin”)
  • Kopfstand;
  • Vorwärts- oder Rückwärtsüberschläge;
  • Hebefiguren bei denen die Füße der gehobenen Person höher sind als die Schultern der hebenden Person

Wenn Pflichtelemente nicht umgesezt werden:

Das hängt davon ab, auf welcher Karrierestufe der Wettbewerb stattfindet:

  • lokale Ebene (jedes Bundesland kann hier eigenen Regelungen treffen)
    Baden-Württemberg: Es gibt keine Pflichtelemente. Bestimmte Bewegungen werden höher gewichtet.
    Wenn man etwas nicht kann, gibt es keinen Malus. Wenn man etwas Besonderes kann, gibt mehr Punkte.
  • nationale Ebene Deutschland (siehe Regelwerk National)
  • internationale Ebene (siehe Regelwerk International)

Wertungsrichtende / Wertungen

noch offen

Für die Klassifizierung (Vorrunde) gibt es mindestens drei Wertungspersonen
Für das Finale sollen es mindestens fünf Wertungspersonen.
Die ausgefüllten Bewertungsbögen der Wertungsrichtende werden nicht veröffentlicht. Lediglich die Gesamtsumme aller Wertungspersonen.

Bewertungsbögen Muster Regel-Edition BW [hier klicken] NOCH ERSTELLEN
 

Klassifizierung

Das Klassifizierungssystem von Special Olympics ist der fundamentale Unterschied zu allen anderen Sportorganisationen.
Es ermöglicht Athletinnen und Athleten aller Leistungsstufen faire und spannende Wettbewerbe.
Es gibt keine Ausscheidungswettbewerbe, sondern Finale in verschiedenen Leistungsgruppen.
Sie sind so strukturiert, dass alle in einer homogenen Leistungsgruppe mit einem vergleichbaren Leistungsniveau antreten.
Die Zusammenstellung der Leistungsgruppen erfolgt beim TanzSport anhand der Klassifizierung, die von mindestens drei Wertungspersonen ermittelt wird.
Weichen die Leistungen im Finale von den Klassifizierungsergebnissen nach oben stark ab, können die Teilnehmenden disqualifiziert werden.
Regel-Edition BW: Musik, Choreografie, Outfit und Requisiten müssen bei der Klassifizierung die gleichen sein wie im Finale. Choreografie-Schwankungen werden nicht sanktioniert, sofern dadurch die Leistung im Finale nicht stark gesteigert wird. Ausnahmen bei Outfit und Requisiten können gemacht werden, für den Fall, dass Dinge unvorhergesehen nicht mehr verfügbar sind (Defekt, Verlust).

Unified Partner:innen

Sportler:innen mit intellektueller Beeinträchtigung werden als Athlet:inn bezeichnet.
Die genaue Definition findet man in den "Allgemeinen Regeln von Special Olympics", siehe §1.

Sportler:innen ohne intellektueller Beeinträchtigung werden als Unified Partner:in bezeichnet.
Zum Beispiel Menschen, deren funktionelle Beeinträchtigung allein auf einer körperlichen, Verhaltens-, emotionalen oder spezifischen Lern- oder Sinnesbeeinträchtigung beruhen oder keine Beeinträchtigung haben.
Unified Partner können nur gemeinsam mit Athleten starten. Bei Duo, Paar und Team müssen es mindestens 50% Athleten/innen sein.

Der Athlet steht im Vordergrund.
Die Leistung der Unified Partner:innen sollte sich an den Leistungen des Athleten/in orientieren. Sie soll nicht die Leistung des Athleten relativieren (deutlich mehr Leistung zeigen, ihnen die Show stehlen). Das wird von den Wertungspersonen gewertet und kann zu Punktabzug führen.

Unified Partner:innen betreten die Tanzfläche als Erstes, damit sie in ihrer Funktion von den Wertungspersonen wahrgenommen werden können.
Somit soll verhindert werden, dass eine herausragende Leistung eines Athleten fälschlicherweise als Unified Partner gehaltene wird.

 

Unterschied zwischen "Paar" und "Duo"

  • Kategorie "Paar":
    Zwei tanzende Personen sind auf der Tanzfläche und für mindestens 70% der Auftrittszeit mit eine physische Verbindung.
  • Kategorie "Duos":
  • Zwei tanzende Personen sind auf der Tanzfläche und für mindestens 70% der Auftrittszeit ohne eine physische Verbindung.

Dürfen Requisiten verwendet werden?

Ja, soweit nicht die Sicherheit der Teilnehmenden und Zuschauenden gefährdet wird.

Was ist ein Sprungabschnitt?

Sprungabschnitt: Der Abschnitt soll mehrere Sprünge enthalten.
Für einen Sprung müssen beide Füße den Boden verlassen. Idealerweise beginnt die Sprungbewegung mit dem Beugen der Knie (zum Schwung holen). Dem folgt ein schnelles gleichzeitiges Strecken der Fuß- und Kniegelenke, die den Körper nach oben in eine Flugphase bewegt (Füße deutlich entfernt vom Boden). Die Landungsphase soll bewusste ausgeführt werden: Abfedern im Fuß- und oder Kniegelenk, nicht nur der Schwerkraft nachgeben.

Was ist ein Bodenelement?

Bewegung auf dem Boden idealerweise über mindestens 2 Takte hintereinander, während mindestens ein Körperteil abgesehen von Knie und Fuß den Boden berührt.

Was sind Isolationen?

offen

Isolationen sind Pflichtelement in der Disziplinen Streetdance.
Was genau sind Isolationen? Das Regelwerk macht hier keine Vorgaben.
Vorschlag: Ein Körperzentrum oder ein Körperteil bewegt sich alleine (isoliert). Beispiel: Ein Arm wird abwechselnd gebeugt und ausgestreckt.

    Warum heißt es TanzSport?

    Das Tanzen Sport ist wissen alle die tanzen. Doch es gibt auch Menschen, die das Tanzen nicht sofort als Sport einordnen. Um den gesellschaftlichen Anerkennungsprozess und die allgemeine Wahrnehmung zu unterstützten, sprechen wir von TanzSport und nicht vom Tanzen. Bei der Verschriftlichung wird der Buchstabe S als besonderen Augenmerk großgeschrieben.
    Tanzen kann auch Kunst sein, die Grenzen zwischen Kunst und Sport sind fließend. Bei Special Olympics liegt der Fokus auf dem sportlichen Aspekt.

     

    Tanzen im sitzen erlaubt?

    Ja. Tanzen im Rollstuhl wie auch im Sitzen oder mit Rollator ist erlaubt.
    Wenn du einen Stuhl brauchst, musst du das bei der Anmeldung angeben.
     

    Gibt es einen Trainerplatz?

    Regel-Edition Baden-Württemberg:
    Es gibt außerhalb der Tanzfläche einen Trainer:innen Platz, von dem aus die Tanzenden unterstützt werden können.
    Je weniger der Unterstützungsbedarf, desto mehr Punkte.

    Gleiche Musik/Choreo von verschiedenen Tanzenden?

    Ja, das ist erlaubt. So können zum Beispiel alle aus einer Trainingsgruppe bei einem Wettbewerb als Solo starten.

    Ballroom International: Muss von jedem Tanz drei Pflichtfiguren vorkommen?

    International müssen mindestens drei Figuren vorkommen, die sich auf die ausgewählten Tänze beliebig verteilen können.
    Wenn in der Choreografie drei Tänze vorkommen (z.B. Tango, Cha Cha, Wiener Walzer), reicht es von jedem dieser Tänze den Grundschritt zu tanzen.

    Regel-Edition Baden-Württemberg: Es gibt keine Verpflichtung. Je mehr Figuren gut getanzt werden, je mehr Punkte können vergeben werden, maximal 4, die mit 3 multipliziert werden.

    Ballroom: Auch Solo möglich?

    Ja, man kann Ballroom auch als Solo tanzen.

    kurzfristger Ausfall von Teilnehmenden

    offen

    Was passiert bei kurzfristigem Ausfall von Teilnehmenden?
    Unverzüglich die Turnierleitung kontaktieren und gemeinsam die Möglichkeiten klären.
    Es macht einen Unterschied, ob der Ausfall vor oder nach der Klassifizierung erfolgt.

    Kann von Duo/Paar auf Solo geändert werden?
    Gibt es eine Ersatzperson, die einspringen kann?

    Startpass: Wann nötig? Wie funktioniert es?

    offen

    Ab der Ebene der Anerkennungswettbewerbe ist der Startpass für alle Sportler*innen verpflichtend.
    >> offizielle Informationen [hier klicken]
    Bei lokalen Wettbewerben kann eine Teilnahme auch ohne Startpass erlaubt werden.
     


    Fakten zum Startpass:
    Der Startpass kostet 5 Euro für 2 Jahre, er verlängert sich automatisch.
    Die Rechnungsstellung der Gebühr erfolgt an die Delegation, nicht an den/die Athlet/in.

    Benötigte Dokumente: Nachweis der geistigen Behinderung, Sporttauglichkeit, Bild.
    Sportler*innen erhalten einen haptischen Startpass im Scheckkartenformat.
    Die Daten werden vom Verein/Schule/WfbM etc. im SO-Portal eingepflegt, sie können nicht vom Athleten selbst eingegeben werden.

    offene Fragen zu Startpass:
    - Mustervordruck DSGVO (Einverständniserklärung, dass Daten an SO weitergeben werden dürfen)
     

    Ein Athlet darf nur in einer Disziplin starten.

    offen

    Laut Regel: "Die Athletinnen und Athleten können sich nur für eine der vier Disziplinen registrieren (z.B. Ballroom).
    Der oder die technische Delegierte kann aber erlauben, in bis zu zwei verschiedenen Kategorien innerhalb einer Disziplin anzutreten (z.B. Ballroom Solo + Ballroom Duos). Die Choreografie darf sich jedoch nicht ändern.
    "
    Diese Regel kann auf lokaler Ebene entschärft werden.
    Kommentar Alexander Gipp: Ich halte mehrere Choreografien für zumutbar und auch ein Starten in mehrere Disziplinen. Aber bei einem großem Startfeld macht die Einschränkung (nur eine Disziplin) Sinn, um möglichst vielen Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen.

    Muss die Choreografie bei der Klassifizierung und im Finale gleich sein?

    Nein, würde sich auch nicht kontrollieren lassen.
    Aber: Gleiche Musik, gleiches Outfit, gleiche Requisiten und vergleichbare Leistung.
    Wird im Finale deutlich besser getanzt wie bei der Klassifizierung, kann es Punktabzüge oder sogar Disqualifikation geben.

    Gleichstand

    Regel-Edition Baden-Württemberg:
    Bei Gleichstand teilen sich alle davon betroffene die Platzierung. Ein Gleichstand für eine Platzierung führt dazu, dass für die folgende Platzierung keine Auszeichnung vergeben wird.
    Das Ergebnis bei der Klassifizierung hat keinen Einfluss auf die Platzierung nach dem Finale.

    Müssen bei Teams exakt die Personen aus einem Amerkennugnswertbwerb das nächste Level tanzen?

    75% eines Teams, welches beim Anerkennungswettbewerb teilgenommen hat, muss bei nationalen Spielen gleich bleiben. Die anderen 25% können sich verändern. Teammitglieder können dazu kommen, wegfallen oder ausgetauscht werde.

    Warum beträgt bei Teams die max. Zahl der Tanzenden 12?

    Hauptsächlich wegen der max. Fläche von 8 auf 8 Meter.
    Hat man mehr Tanzende in der Trainingsgruppe, kann man aus der einen Trainingsgruppe zwei Teams machen. Beide Teams können die gleiche Musik und auch die gleiche Choreografie verwenden, entsprechend müssen auch zwei Teams gemeldet werden. Beide Teams brauchen unterschiedliche Startnamen.

    In der Kategorie Paar soll es eigene Unified-Turniere geben, in der Kategorie Duo nicht.

    Regel-Edition Baden-Württemberg:
    In der Kategorie Paar muss es eigene Unified-Turniere geben, in der Kategorie Duo nicht. Warum?

    In der Kategorie Paar hat die Tanzhaltung einen starken Einfluss auf die Leistungsfähigkeit.
    In der Kategorie Duo ist die erlaubte Zeitspanne in einer Tanzhaltung deutlich geringer und somit ist auch der Einfluss auf die Leistungsfähigkeit entsprechend geringer. Daher müssen Unifed-Duos nicht von vornherein in einem eigenen Turniere starten. Sofern es innerhalb einer Leistungsklasse ausreichend Starts gibt, kann die Turnierleitung aber die Finale nach Unified-Duos und Athlet:innen-Duos trennen.

    Sanktionen beim Übertritt nur bei einer erhöhten Tanzfläche, nicht bei einer ebenerdigen Tanzfläche.

    Regel-Edition Baden-Württemberg
    Bei erhöhten Tanzflächen gilt ein höheres Sicherheitsrisiko. Entsprechend höher sind die Sanktionen.
     

    Auf der lokalen Ebene gibt es wenig Regeln, jeder kann mitmachen. Möchtest du bei den Nationalspielen oder Weltspielen mitmachen, werden die Regeln strenger.
    > Übersicht der Regeln [hier klicken]